Hemer läuft zu großer Form auf

Nur zu Beginn hat der HTV mit der DJK SG Bösperde Probleme

Oliver Bergmann


Hemer Exakt 14:59 Minuten blieb der HTV Hemer am Samstagabend im Derby gegen die DJK SG Bösperde ohne Gegentor. Das war die Grundlage für den deutlichen Sieg der Hausherren. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – DJK SG Bösperde 34:19 (15:12). 

Mit einem Führungstreffer durch Luis Gran und einer Parade von Matze Kohl, der aber dann für den Rest der ersten Halbzeit auf der Bank Platz nahm, begann eine Woche zuvor das aus heimischer Sicht wenig glücklich verlaufende Spiel in Hattingen – und so startete der HTV auch in sein Heimspiel gegen Bösperde.

Das war nicht die einzige Ähnlichkeit: Mit einer 4:0-Serie zogen die Gäste, die vom früheren Hemeraner Erfolgstrainer Hendrik Ernst betreut wurden, und der von seinen früheren Weggefährten sehr herzlich empfangen wurde, zunächst davon. Auf die von ihnen zu Beginn praktizierte 5:1-Deckung fand der HTV keine Antwort. „Wir waren zudem konzentriert und hatten das Glück des Tüchtigen“, lautete Ernsts Erklärung für den hervorragenden Start seines Teams.

In den zehn Minute vor der Pause übernimmt Hemer das Kommando

Die Taktik kostete aber Kraft, außerdem erkannte Ernst Tempodefizite bei seinen Spielern. Gegen Ende der zwölften Spielminute war das Spiel auch vom Ergebnis her ausgeglichen, Hemer ließ aber nicht locker. Bis zur 20. Minute begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, der zahlenmäßig und akustisch starke Anhang der Gäste hatte allen Grund zur Zuversicht. Auch dass der HTV in der verbleibenden Zeit bis zur Pause konstant in Führung lag, trübte die Stimmung im DJK-Block nicht spürbar, zumal in der Schlussminute noch der zwölfte Treffer gelang.

Doch niemand konnte sich vorstellen, dass der nächste erst in der 45. Minute folgen würde. Viermal parierte der für den ebenfalls starken Dominik Bock ins Tor zurückgekehrte Matze Kohl, genauso häufig verfehlten die Abschlüsse aber auch das Ziel komplett, René Tillmann setzte zudem einen Siebenmeter an den Außenpfosten. „In dieser Phase ist der Zug für uns abgefahren“, sagte Ernst nach der Partie, die aber nicht nur aus Bösperder Verfehlungen bestand.

Den Hemeranern gelangen in dieser Phase nach Wiederbeginn neun teilweise sehenswert herausgespielte Treffer, denen häufig Ballgewinne zugrunde lagen. Bemerkenswert war, dass HTV-Trainer Bosko Bjelanovic in der zweiten Halbzeit viel rotieren ließ, trotzdem ergab sich kein Bruch im eigenen Spiel. Die Entschlossenheit vor dem Tor ließ auch nicht nach. So musste Bösperde früh die Hoffnung begraben, nicht höher als mit zehn Treffern Unterschied zu verlieren.

Die Statistik zum Spiel


Hemer: Bock, Kohl; Gran (4/1), Brückner (3), Brieden (1), Ostermann, Sahlmann (4), Ben Youssef (8), Schroth (3), Stracke (3), Lübbering (4), Spiekermann (1), D. Wizy (2), Selle (1) 

Spielverlauf: 1:4 (6.), 6:6 (12.), 8:8 (18.), 13:9 (26.), 15:11 (29.), 18:12 (35.), 24:12 (44.), 26:14 (48.), 29:17 (51.), 32:17 (56.)- 

Zeitstrafen: 2 – 2 

Zuschauer: 700 

Bosko Bjelanovic (Trainer Hemer): „Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt. Das zeigen deren Ergebnisse gegen Teams von oben. Am Anfang hatten wir Probleme mit der 5:1-Abwehr. In der zweiten Halbzeit hat unsere Manndeckung hervorragend funktioniert.“ 

Nächstes Spiel: HTV Hemer – OSC Dortmund, Samstag, 19 Uhr, Grohe-Forum

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat

Nach holprigem Start zerlegte der HTV Hemer die DJK SG Bösperde regelrecht. Florian Stracke hatte nicht nur aufgrund seiner drei Treffer großen Anteil daran.  Lothar Gudat