HTV-Abwehr ist im Spitzenspiel der Hemeraner Sieggarant

Top-Duell in der Handball-Verbandsliga zwischen dem HTV und Verfolger HC TuRa Bergkamen hält beim 28:23, was es versprach

Wael Ben Youssef trug neun Treffer zum 28:23-Heimsieg des HTV über Bergkamen bei und war damit der erfolgreichste Hemeraner Torschütze. Lothar Gudat

Christoph Schulte


Hemer Die rund 650 Zuschauer im Grohe-Forum brauchten am Samstagabend ihr Kommen sicherlich nicht zu bereuen. Sie sahen ein echtes Spitzenspiel mit hoher Intensität zwischen dem HTV und dem Tabellendritten HC TuRa Bergkamen. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – HC TuRa Bergkamen 28:23 (13:11). 

Trainer Bosko Bjelanovic hatte vor der Partie vor der harten Gangart der Gäste gewarnt. Und er sollte recht behalten. Bereits nach zwei Minuten durfte sich Bergkamens Rückraumstratege Terbeck für zwei Minuten auf der Bank abkühlen, und als sich Philipp Moog zu einem rüden Foul an Janis Schroth hinreißen ließ, hatten die HTV-Fans ihren Sündenbock gefunden. Der TuRa-Außen musste nicht nur ebenfalls für zwei Minuten raus, sondern wurde fortan bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen.

Doch von der harten Gangart der Gäste ließ sich das Bjelanovic-Team nicht beeindrucken. Stattdessen hielt es mit einer kompakten, ebenfalls aggressiven Abwehr dagegen. Und kam doch mal ein Wurf auf das HTV-Gehäuse, stand da ja einmal mehr mit Dominik Bock ein starker Keeper zwischen den Pfosten.

Dass die Partie in der ersten Halbzeit trotzdem ausgeglichen verlief, lag an Defiziten der Hemeraner im Angriff. Das galt vor allem für die zahlreichen Überzahlsituationen, die der HTV nicht zum Ausbau der Führung nutzen konnte. Während Gästetrainer Thomas Rycharski mit den Schiedsrichterentscheidungen haderte („Alle 50-50-Situationen wurden heute zugunsten von Hemer gepfiffen.“), machten die Hausherren aber nichts daraus. Selbst eine zweiminütige doppelte Überzahl konnte der HTV zu keinem einzigen Treffer nutzen. Dementsprechend konnten sich Hemer zur Pause auf lediglich zwei Tore absetzen. Kreisläufer Nils Brückner sorgte für den 13:11-Halbzeitstand.

Alex Wizy pariert Siebenmeter

Der Start in die zweite Halbzeit gehörte aber eindeutig dem Tabellenführer. Jetzt war es auf Hemeraner Seite vor allem Wael Ben Youssef, der der Partie zunehmend den Stempel aufdrückte. Zwei Treffer von ihm sowie ein verwandelter Siebenmeter von Luis Gran sorgten für die erste beruhigendere Führung (16:11, 36.). Zusätzlich ließ der eingewechselte Alex Wizy mit einem parierten Strafwurf die Fans jubeln.

Doch noch gab sich Bergkamen nicht auf. Mit einer deutlich offensiveren 4:2-Deckung versuchten die Gäste jetzt, den HTV-Angriff aus dem Rhythmus zu bringen. Tatsächlich zeigte die Maßnahme kurzzeitig Wirkung und veranlasste Bosko Bjelanovic beim Stand von 23:19 (53.) zu einer Auszeit. Spätestens nach dem 25:19 durch Yannis Spiekermann in Unterzahl (55.) war der Widerstand der TuRa aber endgültig gebrochen, und der HTV hatte den nächsten Verfolger in der Tabelle distanziert. Allerdings könnten die Hemeraner den Sieg teuer erkauft haben, denn Luis Gran schied rund eine Viertelstunde vor der Schlusssirene mit einer Knieverletzung vorzeitig aus.

Statistik zum Spiel


HTV: Bock, A. Wizy; Gran (1/1 Siebenmeter), Luzyna, Brückner (4/1), Brieden (4), Ostermann, Sahlmann (2), Ben Youssef (9), Schroth, Stracke, Lübbering (2), Spiekermann (5), D. Wizy (1).

Spielverlauf: 3:2 (5.), 7:5 (15.), 8:8 (20.), 11:9 (23.), 13:11 (29.), 16:11 (36.), 17:13 (38.), 19:15 (44.), 21:15 (48.), 23:19 (52.), 26:20 (56.), 28:23 (59.).

Strafzeiten: 4 – 7. Zuschauer: 650.

 „Zunächst mal möchte ich mich für die tolle Unterstützung unserer Fans bedanken, die der Mannschaft sehr geholfen hat. Heute hat unsere Abwehr die Partie für uns entschieden, denn der zuletzt starke Angriff hat geschwächelt und unser Überzahlspiel war schlecht.“

Bosko Bjelanovic (Trainer HTV)

Text: IKZ, Christoph Schulte
Foto: Lothar Gudat

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