HTV verschenkt wichtigen Punkt

Nur bedingte Freude über glücklichen Ausgleich in letzter Sekunde. Unerklärlicher Einbruch

Dominik Bock im HTV-Gehäuse bot auch gegen Volmetal wieder eine bärenstarke Vorstellung, wurde von seinen Vorderleuten aber immer wieder im Stich gelassen. Lothar Gudat

Hemer Handball-Verbandsligist HTV Hemer musste im Aufstiegsrennen einen deutlichen Dämpfer hinnehmen. Große Freude über den Ausgleich in letzter Sekunde wollte bei den Hemeranern dann auch nicht aufkommen. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – TuS Volmetal 25:25 (15:9). 

Im Vorfeld hatte HTV-Trainer Bosko Bjelanovic noch vor den Qualitäten der Gäste gewarnt. Doch die Worte schienen bei seinen Spielern nicht auf offene Ohren gestoßen zu sein. Denn in der ersten Viertelstunde bestimmte der TuS zumeist das Geschehen und lag folgerichtig mit ein oder zwei Toren in Führung.

Dann jedoch schien sich das Geschehen aus Sicht der Hausherren in die richtige Richtung zu entwickeln. Keeper Dominik Bock, der einmal mehr eine bärenstarke Vorstellung bot, parierte mehrfach in Eins-gegen-Null-Situationen glänzend, und der ebenfalls überzeugende Elias Lübbering brachte per Tempogegenstoß seinen Farben erstmals in Führung (6:5, 13.). Selbst in einer fast zweiminütigen doppelten Unterzahl gelang es dem HTV nicht nur, den Vorsprung zu halten, sondern ihn sogar auf drei Tore auszubauen. Der krönende Abschluss gelang Mati Sahlmann per wunderschönem Kempa-Trick zum 15:9.

15:9-Pausenführung per wunderschönem Kempa-Trick

Der HTV hatte jetzt alles im Griff, und bei den rund 550 HTV-Fans hatte wohl kaum jemand ernsthafte Zweifel, dass ihre Mannschaft das Spiel in der zweiten Halbzeit sicher „nach Hause schaukeln“ würde. Doch weit gefehlt. Nach Wiederanpfiff hatte Volmetals Trainer Jan Stuhldreher offenbar die erste Hälfte richtig analysiert und stellte auf eine kompakte 6:0-Deckung um. Das zeigte schnell Wirkung. Ein ums andere Mal bissen sich die HTV-Angreifer jetzt die Zähne am deutlich aggressiver zu Werke gehenden TuS-Bollwerk aus und wirkten zunehmend ideenlos. Nachdem der HTV zehn komplette Minuten ohne einen einzigen Treffer geblieben war, war die Partie bem Stand von 15:14 wieder völlig offen.

Auf der Gegenseite bekam die HTV-Abwehr kaum noch Zugriff auf die Volmetaler Angreifer, die jetzt vor Selbstvertrauen nur so strotzten. Zwar parierte Bock im HTV-Tor weiter glänzend, doch wurde er jetzt immer wieder von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.

Als das insgesamt schwache Schiedsrichter-Gespann ein klares Foul an Elias Lübbering nicht ahndete und im Gegenzug Albrecht Volmetal wieder mit 23:22 in Führung brachte, schien die Partie endgültig zu kippen. Bis in die Schlussminute verteidigte der TuS dann eine Zwei-Tore-Führung.

Erst als Bosko Bjelanovic dann als letzten verzweifelten Versuch, das Unheil doch noch abzuwenden, auf eine offene Manndeckung umstellte, kam der HTV durch zwei Ballgewinne und Tore durch Florian Stracke und Tim Ostermann doch noch zum mehr als glücklichen Punktgewinn.

Text: IKZ, Christoph Schulte
Foto: Lothar Gudat