HTV Hemer zieht zwei Torwarttalente an Land

Wesley Umejiego und Timo Grothe beheben zur kommenden Saison den personellen Engpass auf der Torhüterposition

Oliver Bergmann


Sie haben mit dem HTV Hemer noch viel vor: die Torhüter Timo Grothe (li.) und Wesley Umejiego (re.) und, natürlich auch Gordon Brehl als Vorsitzender. Oliver Bergmann

Hemer Der Kader von Handball-Verbandsligist HTV Hemer ist mit Blick auf die nächste Saison mehrfach als komplett bezeichnet worden. Während keine Abgänge zu verzeichnen waren, ist mit Moritz Frentzel ein Topspieler zurückgeholt worden (wir berichteten).

Nun haben der Vorstand und dessen Berater Stefan Flügge nachgelegt: Wesley Umejiego und Timo Grothe werden demnächst ebenfalls zum Team stoßen. Es handelt sich dabei um zwei Torhüter. Trainer Bosko Bjelanovic freut sich schon, die beiden fest an Bord begrüßen zu dürfen. „Sie sind gut und talentiert“, lautete sein verständlicherweise nur sehr knappes Statement. Denn Bjelanovic ist gedanklich komplett beim Spitzenspiel in Gevelsberg, in dem es am Samstag um die Aufrechterhaltung der minimalen Aufstiegschance geht. Die neue Saison liegt für ihn noch in ganz weiter Ferne.

Marko Jurakic wird auch die Saison 24/25 verpassen

An den Torhüter-Leistungen hat es nicht gelegen, dass die zwischendurch hervorragende Aussicht auf den Sprung in die neue Regionalliga möglicherweise verspielt wurde. Aber dass die Torwartposition ein problematischer Bereich ist, lässt sich auch nicht leugnen. Geplant war es nämlich nicht, Oldie Matthias „Matze“ Kohl in mehreren Spielen dabei zu haben und einzusetzen. Doch mit Marko Jurakic stand die eigentliche Nummer eins, die von Dominik Bock hervorragend vertreten wurde, aufgrund einer Knieverletzung nicht für eine Sekunde zur Verfügung. Die Probleme wiegen derart schwer, dass schon jetzt absehbar ist, dass Jurakic auch die Saison 24/25 ausfallen wird. Bei Bocks derzeit einzigem regulären Vertreter Alexander Wizy stehen berufliche Veränderungen an, weswegen er möglicherweise nicht mehr wie gewohnt verfügbar sein wird.

In seiner Not legte der HTV daher nach. Von Notlösungen kann bei dem im Anflug befindlichen Duo aber keine Rede sein. Wesley Umejiego ist 21 Jahre alt und hat seine bisherige sportliche Laufbahn ausschließlich beim VfL Eintracht Hagen verbracht. Drei Einsätze in der zweiten Bundesliga stehen bereits in seiner Vita. Er gehört fest zum Kader der zweiten Mannschaft, die bereits als Oberligameister feststeht. Allerdings ist er mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden. Er formuliert es so: „Ich möchte auch mal aus dem Schatten einer ersten Mannschaft in eine erste Mannschaft.“ Dass Dominik Bock seinen Platz nicht freiwillig räumen wird, ist aber auch klar – und laut Umejiego gar kein Problem: „Dominik und ich kennen uns gut, auch privat. Als er noch beim LTV gespielt hat, sind wir uns oft begegnet. Und wir dachten damals schon, dass es cool wäre, wenn wir mal zusammenspielen und uns weiterentwickeln würden.“

Timo Grothe ist erst 18 Jahre alt, und man neigt daher zu der Annahme, dass er bei der ersten Mannschaft die Nummer drei ist, sich die Spielpraxis im Bezirksligateam holt und oben zur Verfügung steht, wenn Bock oder Umejiego einmal ausfallen sollten. Doch der Noch-Torwart des VfL widerspricht: „Timo ist kein Backup, er wird uns fordern.“

Grothe stammt aus der HTV-Jugend, wechselte 2019 zur SG Menden Sauerland Wölfe, für die er auch schon in der Oberliga zum Einsatz kam. Aktuell wird er in Mendens zweiter Mannschaft eingesetzt, die in der Landesliga spielt, und darf dank des Doppelspielrechts auch für die A-Jugend des HTV zwischen den Pfosten stehen. „Ich möchte mich hier weiterentwickeln. Von Wesley und Dominik kann ich eine Menge lernen“, sagt er selbst. Beide haben unabhängig von der Liga branchenüblich für ein Jahr zugesagt. Vor allem Umejiego lässt sich von der noch unklaren Ligenzugehörigkeit nicht anstecken. „Wenn es jetzt mit dem Aufstieg noch nicht klappen sollte: Ich weiß ja, wie es geht.“

Blick aufs Topspiel


„Wir dürfen nicht darüber nachdenken, was alles passieren kann“, sagt Bosko Bjelanovic, Trainer des HTV Hemer, über das überaus spannende Saisonfinale der Handball-Verbandsliga. Im Rahmen des vorletzten Spieltages tritt der HTV am Samstag, 19.15 Uhr, bei der HSG Gevelsberg-Silschede an – jenem Team also, das vier Punkte vor Hemer steht. Und vier Punkte sind auch noch zu vergeben. Damit ist klar: Geht der HTV nicht als Sieger aus dem Duell, ist der HSG Platz eins nicht mehr zu nehmen. „Die wollen natürlich feiern“, denkt Bjelanovic laut nach. Aber wir kommen nicht als Party-Gast.“

Auch im Hinspiel war Gevelsberg-Silschede Tabellenführer, als das Duell im Grohe-Forum anstand. Vor prächtiger Kulisse lieferte der HTV ein ebenso starkes Spiel ab und übernahm zumindest für eine Woche selbst die Führung. „Da haben wir alle einen guten Job gemacht, weil jeder von uns maximal fokussiert war. Das muss einfach auch diesmal der Fall sein.“ 

„Wir dürfen nicht darüber nachdenken, was alles passieren kann“, sagt Bosko Bjelanovic, Trainer des HTV Hemer, über das überaus spannende Saisonfinale der Handball-Verbandsliga. Im Rahmen des vorletzten Spieltages tritt der HTV am Samstag, 19.15 Uhr, bei der HSG Gevelsberg-Silschedean – jenem Team also, das vier Punkte vor Hemer steht. Und vier Punkte sind auch noch zu vergeben. Damit ist klar: Geht der HTV nicht als Sieger aus dem Duell, ist der HSG Platz eins nicht mehr zu nehmen. „Die wollen natürlich feiern“, denkt Bjelanovic laut nach. Aber wir kommen nicht als Party-Gast.“

Auch im Hinspiel war Gevelsberg-Silschede Tabellenführer, als das Duell im Grohe-Forum anstand. Vor prächtiger Kulisse lieferte der HTV ein ebenso starkes Spiel ab und übernahm zumindest für eine Woche selbst die Führung. „Da haben wir alle einen guten Job gemacht, weil jeder von uns maximal fokussiert war. Das muss einfach auch diesmal der Fall sein.“ 

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: IKZ, Oliver Bergmann