Der Aufgalopp in Soest deckt die Schwachstellen auf

HTV-Handballer verlieren ersten Test beim Ligarivalen. Intensivprogramm in der Vorbereitung beginnt Mitte Juli

HTV-Trainer Pedro Alvarez, hier bei einer Auszeit während des Spiels in Soest, sieht noch viel Arbeit vor sich.  Willy Schweer

IKZ, Willy Schweer

Soest Endlich wieder richtig Handball spielen zu können, stand am Samstag über allem. Nach acht Monaten Pause den entscheidenden Schritt zurück zur Normalität zu tun, freute den HTV Hemer ebenso wie die gastgebenden Soester. Vom internen Üben war man zum Kräftemessen mit einem Ligarivalen umgeschwenkt. Pedro Alvarez, dem Trainer des heimischen Oberligisten, fiel es jedoch schwer, ein mildes Urteil nach diesen ersten 60 Minuten zu fällen. „Von unserer Seite war das einfach zu wenig.“ 

Handball-Testspiel: Soester TV – HTV Hemer 31:25 (15:9). 

Nach einem Monat Training, verbunden mit der Integration vieler neuer Spieler, konnte die Messlatte im ersten Spiel zwangsläufig nicht allzu hoch gelegt werden. Aber Alvarez macht sich Sorgen. „Den jungen Spielern fehlt ein ganzes Jahr, sie sind in ihrer Entwicklung stehen geblieben.“ Der Portugiese sah noch nicht die Qualität, die man in der Oberliga voraussetzen muss und weiß, dann bis zum Start Anfang September viel Arbeit vor ihm liegt. Abstimmungsprobleme waren allerdings normal, doch der HTV verlor im Angriff einige Bälle zu viel, so dass die Hausherren rund ein Dutzend leichte Treffer per Tempogegenstoß erzielten.

Viele Gegenstoßtreffer nach Hemeraner Ballverlusten

Phasenweise lief der Ball recht gut durch die Reihen der Hemeraner, aber es mangelte ihnen in dieser Besetzung an Durchschlagskraft. „Wir sind im Angriff zu harmlos und brauchen noch Verstärkung“, stellte Alvarez klar. Ein Rechtsaußen, der den abgewanderten André Lima ersetzen kann, wird ebenso gesucht wie ein Rückraumschütze. In Soest fehlten neben Torhüter Jurakic auch die Rekonvaleszenten Lübbering und Frenzel sowie die Neuzugänge Voß und Schroth.
In der ersten Hälfte setzte sich Soest nach dem 7:7 (16.) mit vier Treffern in Folge ab und baute den Vorsprung bis zur Pause aus. Nach dem Wechsel wurde es nur kurzzeitig etwas enger, als die Gäste dank Brieden und Bjelanovic auf 20:17 heran kamen. Aber letztlich hatte die reifere und homogenere Mannschaft alles im Griff. Dass es am Ende nicht deutlicher wurde, lag auch an guten Paraden des nach der Pause im Tor stehenden Dominik Bock.
In den nächsten drei Wochen wird in Hemer eher ruhig trainiert mit drei Einheiten pro Woche, danach wird Alvarez die intensive Phase mit vielen Tests einläuten.

HTV: A. Wizy, Lombardi, Bock; Ostermann, Flügge (1), Trattner, D. Wizy, Bjelanovic (3), Spiekermann (5), Sahlmann (3), Voigt (1), Luzyna, Brückner (1), Brieden (11/3).