Hemer legt nach der Pause zu

Durch eine insgesamt starke Vorstellung kommt der HTV gegen Olpe zum ersten Heimsieg

Oliver Bergmann

Elias Lübbering war auch dank seiner Siebenmeter-Quote erfolgsreichster HTV-Torschütze gegen Olpe.                                              <b>Lothar Gudat</b>
Elias Lübbering war auch dank seiner Siebenmeter-Quote erfolgsreichster HTV-Torschütze gegen Olpe. Lothar Gudat

Hemer Jetzt hat es auch zu Hause geklappt: Letztendlich souverän besiegte der HTV am Samstagabend in der Handball-Verbandsliga Aufsteiger TV Olpe. Angesichts von nur 17 Gegentreffern lief das Spiel beinahe ganz nach dem Geschmack von Bosko Bjelanovic. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – TV Olpe 26:17 (12:10). 

Hemers Trainer sieht es gerne, wenn aus einer sicheren Abwehr heraus gespielt wird. Das war zweifelsfrei der Fall. Besonders hervor taten sich Florian Stracke, der lehrbuchmäßig die Bälle blockte, und Tim Ostermann, der den früheren Hemeraner Frieder Krause beschattete. Und hinter diesen beiden erwischte Torwart Marko Jurakic einen tollen Abend. In der Anfangsphase wehrte er zwei Siebenmeter ab und parierte bis zu seiner Auswechslung in der 54. Minute neun weitere Bälle.

Im ersten Durchgang wenig Tore und viele Zeitstrafen

Das Tore verhindern funktionierte also bestens, nur mit dem Tore erzielen lief es zunächst nicht wie gewünscht. Als bis zur 22. Minute nur insgesamt 13 Treffer fielen, wurde Hemers Vorstandsberater Stefan Flügge nostalgisch: „Das ist ja ein Spielstand wie 1979“, kommentierte er kopfschüttelnd. Das lag allerdings auch am Schiedsrichterduo. Insgesamt acht Minuten musste der HTV im ersten Durchgang in Unterzahl spielen. Besonders ärgerlich: Wael Ben Youssef bekam gleich vier Minuten aufgebrummt, nachdem er sich darüber beklagte, dass Elias Lübbering zum zweiten Mal in Folge ein Tor aberkannt wurde.

Lübbering wurde jeweils auf dem linken Flügel angespielt und soll beim Wurf im Kreis gestanden haben, doch mit dieser Sichtweise standen die Unparteiischen ziemlich einsam da. Dennoch kam er noch auf acht Treffer, denn er verwandelte alle sechs Siebenmeter sicher, für die er die Verantwortung übernahm.

Im Griff hatte der HTV das Geschehen dennoch zu jedem Zeitpunkt. Lediglich in der Anfangsphase gab es zwei Ein-Tore-Rückstände. Dass er nach der Pause auch ergebnistechnisch davonzog, hängt auch mit den Hinausstellungen zusammen, mit denen nun vor allem die Gäste klarkommen mussten. Insgesamt zwölf Minuten spielten sie in Unterzahl.

Feiern lassen durften sich die Hausherren nicht erst nach Spielende für den verdienten Sieg, sondern auch für sehenswerte Tore. Ben Youssef traf mit beachtlicher Härte, und Bastian Frenzel bekam Applaus für seine Vorlagen. Zum Beispiel bediente er in der 39. Minute ohne hinzuschauen Marcel Schumann, dem Bosko Bjelanovic nach der Pause das Vertrauen schenkte.

HTV: Jurakic, Bock; Luzyna, Brückner (1), Frenzel (2), Ostermann, Sahlmann (3), Ben Youssef (5), Schroth (1), Stracke, Lübbering (8/6), Spiekermann, Ilicin (2), Wizy (3), Schumann (1). – 

Spielverlauf: 1:2 (5.), 3:2 (9.), 4:4 (15.), 7:4 (19.), 11:7 (27.), 16:10 (37.), 19:11 (42.), 22:14 (48.), 25:15 (56.), 26:16 (60.). 

Zeitstrafen: HTV 4 +2 (Ben Youssef) – TVO 7 – 

Zuschauer: 300 

 „In der ersten Halbzeit waren wir zu ungeduldig, aber mit unserer zweiten Halbzeit bin ich richtig zufrieden, das war ein ganz anderes Niveau. Nach der Pause hat sich gezeigt, dass wir im Angriff viel ruhiger agieren, wenn wir in der Abwehr gut stehen. Wir haben ja nur noch sieben Tore zugelassen, das freut mich für die Jungs.“

HTV-Trainer Bosko Bjelanovic

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat