Pflichterfolg des Spitzenreiters nach langer Anlaufzeit

Bochum/Hemer Der Tabellenführer setzte seine Siegesserie fort, aber die Anlaufschwierigkeiten dauerten unerwartet lange. Erst Mitte der zweiten Hälfte setzten sich die Hemeranerinnen entscheidend ab.

Handball, Damen-Verbandsliga: TV Wattenscheid – HTV Hemer 20:28 (12:11). 

Es kamen bei diesem Spiel einige Widrigkeiten zusammen. Fünf Spielerinnen musste der HTV ersetzen, und Harz war tabu. „Wenn man dann noch auf einen sehr defensiv agierenden Gegner trifft, ist es nicht überraschend, dass es nicht von Anfang an rund läuft“, meinte Oliver Landsiedel, der für den verhinderten Chefcoach Dirk Niedergriese die Verantwortung trug. Seine Spielerinnen rieben sich in der ersten Hälfte in vielen Eins-gegen-Eins-Situationen auf, und es fiel ihnen schwer, ein druckvolles Angriffsspiel aufzuziehen. Auf Harz verzichten zu müssen, ist eben gewöhnungsbedürftig.

Dass Wattenscheid nach 22 Minuten mit 10:6 führte, lag aber auch an einer Portion Abschlusspech der Gäste, die reihenweise die Latte trafen. Bis zur Pause hatten sie den Rückstand wieder verkürzt, aber bis zur Wende dauerte es noch eine Weile. Nach dem Wechsel gelang es der Mannschaft, durch eine offensivere Deckung die gegnerische Hauptwerferin Veronika Stallmann (9) weitgehend aus dem Spiel zu nehmen, und die eigenen Angriffsaktionen wurden zielstrebiger und effektiver. Beim 15:16 (39.) lagen die Hemeranerinnen erstmals wieder in Front, und nun schwand beim Gegner die Hoffnung von Minute zu Minute mehr, hier für eine Überraschung sorgen zu können. Richtig deutlich wurde es aber erst im Finish, als der HTV nach dem 20:23 (54.) noch fünfmal traf.

HTV: M. Remer; Kleinkes, Schaefer (2/1), Schroth (5/3), Becker (8), Schmöle (4), Hausherr (2), Pokroppa, S. Remer (7).

Oliver Landsiedel (Co-Trainer HTV): „Es war ein typisches Spiel ohne Harz, und gegen einen so defensiven Gegner ist es auch nicht leicht. Wir haben viel probiert, und alle Spielerinnen haben das Beste aus dieser Situation gemacht.“ wis

Text: IKZ, Willy Schweer