Ein souveräner Pflichterfolg ohne Glanz

HTV-Handballerinnen dominieren auch ohne Becker und Kleinkes, leisten sich gegen Witten aber viele Fehler

Willy Schweer

Die HTV-Handballerinnen (hier Natascha Schroth in Aktion) landeten den zwölften Sieg im zwölften Spiel.   Lothar Gudat

Hemer Den Start ins neue Jahr verband der Tabellenführer mit dem Hinrundenfinale, und wenig überraschend wahrte er seine weiße Weste. Mit fünf Punkten Vorsprung gehen die HTV-Handballerinnen in die zweite Serie und können sich auf dem Weg in die Oberliga wohl nur selbst ein Bein stellen. 

Handball, Damen-Verbandsliga: HTV Hemer – ETSV Witten 35:27 (17:10). 

Es hat in dieser Saison gewiss schon glanzvollere Siege gegeben, aber nach der Pause mussten die Hemeranerinnen erst wieder ihren Rhythmus finden. Und das Fehlen von Topwerferin Johanna Becker, die nach ihrer schweren Knieverletzung wohl erst im Herbst zurückkehren kann, sowie von Amrei Kleinkes musste erst verkraftet werden. „Wir haben trotz allem wieder 35 Tore geworfen“, resümierte ein zufrieden wirkender Trainer Dirk Niedergriese.

Er sah in der ersten Hälfte ein erwartungsgemäß dominantes Team, das sich von 3:2 (5.) auf 8:2 (15.) absetzte und die Fronten klärte. Bis zur Pause war das Polster auf sieben Treffer angewachsen, aber es hätte noch deutlicher sein können. Dem HTV unterliefen etliche technische Fehler, die Witten zu einigen leichten Treffern verhalfen. Man merkte es der Mannschaft an, dass es nicht immer leicht ist, die Konzentration hoch zu halten, wenn man den Gegner sicher im Griff hat.

Daran änderte sich auch nichts, als die Gäste nach dem Wechsel auf 17:12 verkürzten, denn näher kamen sie nicht heran. Immer wenn der HTV auf das Tempo drückte und Entschlossenheit im Eins- gegen-Eins zeigte, hatte der Tabellenfünfte keine Chance. Über 21:13 (39.) und 27:17 (49.) steuerte der Spitzenreiter einem weiteren souveränen Sieg entgegen, der klarer hätte ausfallen müssen. Aber in der Schlussphase gestattete sich der HTV viele Konzentrationsschwächen, die zu Ballverlusten und generischen Tempogegenstößen führten. Gar nicht gut zu sprechen war Niedergriese auf die Gangart der Gäste. „Wenn sie nicht mehr wussten, was sie machen sollten, haben sie es mit übertriebener Härte probiert, und das haben die Schiedsrichter nicht unterbunden.“ Die vielen Behandlungspausen, weil eine seiner Spielerinnen am Boden lag, unterstreichen seine These.

HTV Hemer: Remmert, M. Remer; Schaefer (2), Schroth (5/2), Silva Marques Pais (3/2), Schmöle, Hausherr, Stein (4), Grünebaum, Hötger (6), Schulte, Pokroppa (1), S. Remer (14).

„Wir haben nicht immer konsequent gespielt und den Gegner durch unsere technischen Fehler ins Spiel kommen lassen. Jetzt haben wir drei Wochen Pause und müssen daran arbeiten. Aber letztlich hat die Mannschaft ihre Aufgabe souverän gelöst, und dafür verdient sie ein Kompliment.“

HTV-Trainer Dirk Niedergriese

Text: IKZ, Willy Schweer
Foto: Lothar Gudat