Hemeranerinnen kassieren sechste Heimniederlage

Nur eines der letzten sechs Oberligaspiele haben die HTV-Frauen gewonnen. Auch Bergkamen bedient sich im Grohe-Forum

Oliver Bergmann


Hemer Im alten Jahr war es lediglich ein ärgerlicher Heimkomplex: Bis zum Jahreswechsel wurde lediglich ein Heimspiel in dieser Saison – und zwar direkt das erste gegen die TVE Netphen (27:26) – gewonnen. Dass die schwarze Serie auch 2024 fortgesetzt wird, stimmt bedenklich. 

Handball, Frauen-Oberliga: HTV Hemer – HC TuRa Bergkamen 27:31 (14:15). 

Es ist keineswegs so, als sei der Auftritt im Grohe-Forum für die Gäste-Teams ein Spaziergang auf dem Weg zu zwei Punkten, zumindest nicht von vornherein. Bergkamen durfte sich zunächst bei der eigenen Torhüterin für einige starke Paraden bedanken. Auch Glück – oder je nach Perspektive Pech – kam dazu. Wenn Johanna Becker in der zweiten Minute das Tor nicht verfehlt, Lina Dorstmann nicht bloß die Latte getroffen (9.) und Natascha Schroth zwei Minuten später ihren Siebenmeter nicht an den Innenpfosten gesetzt hätte, dann hätte der HTV durch eine Führung von mehreren Toren schon früh ein Statement setzen können. Allerdings nutzte auch Marie Remer im Hemeraner Tor einige Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen.

Als Amrei Kleinkes in der 16. Minute das 8:5 erzielte, schien doch noch alles in geordnete Bahnen zu geraten. Doch fünf Minuten später hatte Bergkamen die Oberhand gewonnen (9:10), und eine HTV-Führung sollte es auch später nicht mehr geben. Dabei hatten die Hemeranerinnen die für sie typische Auszeit in Form eines teaminternen Stromausfalls noch gar nicht überkommen. Der drei Tore-Rückstand, der sowohl vor als auch nach der Pause zustande kam, wurde noch ausgeglichen (18:18, 38.).

Eine 5:0-Serie brachte die Gäste aber innerhalb von vier Minuten erstmals komfortabel in Führung, später betrug sie zwischenzeitlich sogar sechs Tore.

Remer an vielen Bällen dran

Marie Remer Das Glück hatte die Spielerinnen von Trainer Florian Müller komplett verlassen. Deutlich zu hören war, dass Marie Remer an etlichen Abschlüssen zwar noch dran war, das Tornetz aber trotzdem flatterte. Der Druck, vorne unbedingt treffen zu müssen, war auch nicht hilfreich, zumal mit Sarah Remer eine ausgezeichnete Schützin fehlte und einigen Spielerinnen nach Erkältungen auch die Kraft fehlte.

Es ist allerdings auffällig, dass das Team bei überschaubaren Rückständen in der zweiten Halbzeit, unabhängig von der noch zu spielenden Zeit, für eine Aufholjagd nicht mehr in Frage kommt. Es ging auch am Samstagnachmittag nur noch um Schadensbegrenzung. Und auch wenn die Liga neu und die Gegnerinnen mitunter routinierter sind: Dem HTV scheint jegliche Leichtigkeit abhanden gekommen zu sein.

Statistik zum Spiel


Hemer: Remer, Remmert; Kleinkes (3), Koerling (2/2), Schaefer (5), Schroth (5), Becker (4), Dlugos, Pfeil (3), Rastoder, Dorstmann (5), Hötger, Kaminska 

Spielverlauf: 2:1 (4.), 2:3 (6.), 6:4 (14.), 8:5 (17.), 9:9 (21.), 10:13 (24.), 13:14 (29.), 16:17 (35.), 18:18 (38.), 18:24 (45.), 20:26 (48.), 23:28 (54.), 25:30 (57.) – 

Zeitstrafen: 4 – 2 

Florian Müller (Trainer HTV Hemer): „Es ist ärgerlich, dass wir das Spiel mit der gleichen Tordifferenz verloren haben, mit der wir das Hinspiel gewonnen haben. Wir waren nicht in Bestbesetzung und einige meiner Spielerinnen auch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.“ 

Nächstes Spiel: TSV Hahlen – HTV, Sa., 19.30 Uhr

An Lina Dorstmann lag es nicht, dass der HC TuRa Bergkamen am Ende die Nase vorne hatte. Mit ihren fünf Treffern gehörte sie zu den besten Torschützinnen des HTV Hemer. Max Winkler

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: IKZ, Max Winkler