Moritz Frenzel kehrt zum HTV Hemer zurück

Nach fünf Jahren dritter Liga wird das Grohe-Forum die neue alte Heimat des 28-jährigen Linksschützen

Der Moment, auf den sie beim HTV lange gewartet haben: Gordon Brehl (li.) begrüßt Moritz Frenzel als künftigen Spieler. An dessen Rückkehr hat auch Stefan Flügge (re.) kräftig mitgewirkt.  Bergmann

Oliver Bergmann


Hemer Die Laune von Gordon Brehl, dem Vorsitzenden des HTV Hemer, und Stefan Flügge, der den Verantwortlichen seit einigen Jahren beratend zur Seite steht und bei der Kaderplanung kräftig mit anpackt, könnte nicht besser sein. „Das Team für die kommende Saison steht zu 95 Prozent“, freut sich Flügge. Abgänge aus dem Kader der Verbandsliga-Herren gibt es nach Lage der Dinge nicht, aber eine Verstärkung, die es in sich hat: Moritz Frenzel kehrt nach fünf Jahren, in denen er zunächst für die SGSH Dragons spielte und jetzt noch für das HLZ Ahlener SG in der dritten Liga aufläuft, ins Grohe-Forum zurück.

Unglaubliche 214 Treffer erzielte der Linkshänder, der auf Rechtsaußen zuhause ist, in der Oberligasaison 2018/19, in der er zuletzt das HTV-Trikot trug. Mit seinen 28 Jahren befindet sich Frenzel im besten Handballer-Alter, trotzdem setzt er eine, vielleicht sogar zwei Klassen niedriger neu an.

Berufliche Gründe spielen Rolle

Er selbst begründet diesen Schritt: „Der Wechsel hat sicherlich mit dem Aufwand generell und dem Beruf zu tun.“ Frenzel arbeitet für die Hemeraner Stadtverwaltung im Bereich der Kämmerei. Gleichzeitig ist der Kontakt zum Verein nie abgerissen, zumal bis 2023 auch noch sein gut zwei Jahre jüngerer Bruder Bastian für das Team von Trainer Bosko Bjelanovic auflief und es wohl jetzt noch machen würde, wenn sich seine berufliche Lage anders dargestellt hätte. Stefan Flügge: „Seitdem ich hier bin, haben Moritz und ich mindestens einmal im Jahr miteinander gesprochen. Bislang hatte sich nie etwas ergeben, aber zuletzt sind wir auf einen Diskussionspunkt gekommen, weil sich die Gemengelage verändert hat.“

Frenzel stimmt dieser Beschreibung vollumfänglich zu, er begründet die nie abgerissene Verbindung zum HTV außerdem mit früheren Weggefährten. Unter anderem gehört Luis Gran zu seinen engsten Freunden. „Die Handballfamilie ist ja sowieso klein“, ergänzt er. Beim HTV sind sie sich sicher, dass dieser Transfer in der Szene für Aufsehen sorgen wird, aber das blendet Frenzel aus. Bescheidenheit ist angesagt – auch was seine persönlichen Ziele angeht: „Mein privates Ziel ist, dass ich, wie bisher in meiner Karriere, erstmal verletzungsfrei bleibe. Ich denke, das ist das oberste Gut. Ansonsten komme ich nach Hemer zurück, um die Ziele des Vereins zu erreichen.

Ehemalige Spieler stets im Visier

Brehl will die Mannschaft mittelfristig nach wie vor in der dritten Liga sehen, aber natürlich soll jetzt erstmal die Verbandsliga nach oben verlassen und nichts überstürzt werden. Sofern das klappen sollte, würde es sich beim HTV aufgrund einer Ligenreform in der kommenden Saison um einen Regionalligisten handeln, während die Verbandsliga zur Oberliga wird. Moritz Frenzel hat zunächst für eine Saison zugesagt.

Stefan Flügge umschreibt die Antwort auf die Nachfrage, ob weitere Spieler von Frenzels Kaliber an Land gezogen werden: „Es ist garantiert nicht so, dass wir jetzt über die Dörfer ziehen und versuchen, die besten Spieler zu bekommen. Aber wir gucken natürlich nach Spielern mit Stallgeruch. Und wenn ihn einer hat, dann ist das Moritz.“ 

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: IKZ, Oliver Bergmann