HTV-Frauen zeigen zwei Gesichter

Oberliga-Handballerinnen brechen nach starker erster Halbzeit beim 23:29 noch auseinander

Trotz ihrer vier Treffer konnte auch Zora Pfeil die am Ende noch deutliche Niederlage der HTV-Handballerinnen gegen Bochum-Riemke nicht verhindern. Dennis Echtermann

Christoph Schulte


Hemer Stark ersatzgeschwächt gingen die Oberliga-Handballerinnen des HTV Hemer in die Partie gegen Teutonia Bochum-Riemke. Nach starker Vorstellung in der ersten Halbzeit ging der Mannschaft von Coach Henning Becker am Ende aber zunehmend die Puste aus. 

Handball, Frauen-Oberliga: HTV Hemer – SV Teutonia Bochum-Riemke 23:29 (16:12). 

Die Hemeranerinnen mussten unter anderem auf Amrei Kleinkes, Maja Grünebaum, Laura Dlugos und Sarah Remer verzichten. Nichtsdestotrotz zeigte sich der HTV von Beginn an hellwach. Gleich den ersten Angriff schloss Rechtsaußen Lina Dorstmann erfolgreich zum 1:0 ab.

In der Folge entwickelte sich zunächst das Spiel auf Augenhöhe, in dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte und die Führung mehrfach wechselte. Beim Stand von 11:9 hatten sich die Gastgeberinnen dann erstmals eine Zwei-Tore-Führung herausgeworfen. Allerdings offenbarte der HTV in der Rückwärtsbewegung immer wieder Schwächen, die Bochum zu einfachen Tempogegenstoß-Treffern nutzte. Deshalb blieb es im Grohe-Forum bis zur Schlussphase der ersten Halbzeit spannend.

Vier-Tore-Führung zur Halbzeit überraschend aber verdient

Doch die letzten fünf Minuten gehörten dann eindeutig den Hemeranerinnen. Zunächst parierte die einmal mehr überragende Marie Remer im HTV-Tor einen Siebenmeter, dann sorgten Jeanette Körling, Lucie Hötger in Unterzahl, Natascha Schroth und Lenia Pokroppa mit zwei gefühlvollen „Hebern“ noch für einen überraschenden, aber durchaus verdienten Vier-Tore-Vorsprung der Gastgeberinnen.

„Wie gewonnen, so zerronnen“ lautete das Motto zu Beginn der zweiten Halbzeit aus Sicht des HTV. Binnen sechs Minuten hatten die routinierten Bochumerinnen, angeführt von ihrer Neun-Tore-Schützin Janine König, den Rückstand egalisiert. Auf der Gegenseite kam das Becker-Team plötzlich zu keinen klaren Abschlüssen mehr. So mussten die HTV-Fans geschlagene zehn Minuten warten, ehe Zora Pfeil in Überzahl ihre Farben mit dem ersten HTV-Treffer in der zweiten Halbzeit wieder in Führung brachte (17:16, 40.). Doch die Freude sollte nur kurz währen.

Denn immer mehr dominierte jetzt die Teutonia das Geschehen gegen zunehmend verunsicherte Gastgeberinnen. Es häuften sich beim HTV im Angriff die technischen Fehler und überhasteten Abschlüsse, die Bochum immer wieder die Chancen zu Tempogegenstößen eröffneten. Marie Remer wurde von ihren Mannschaftskameradinnen nun mehrfach im Stich gelassen. Gegen immer wieder allein auf das HTV-Gehäuse zustürmende Gegnerinnen war auch Hemers Beste inzwischen machtlos.

Nach dem letzten HTV-Treffer durch Jeanette Körling (57.) traf Riemke inzwischen ohne große Gegenwehr der Gastgeberinnen noch viermal in Folge, sodass am Ende ein ernüchterndes 23:29 auf der Anzeigetafel aufleuchtete.

Die Statistik zum Spiel


HTV: M. Remer, Remmert; Körling (2), Schaefer (2), Schroth (7/1 Siebenmeter), Becker (1), Pfeil (4), Hausherr, Dorstmann (3), Hötger (2), Pokroppa (2), Kaminska.

Spielverlauf: 2:2 (2.), 3:5 (7.), 7:6 (12.), 11:9 (20.), 13:11 (25.), 15:11 (28.), 16:16 (36.), 17:16 (40.), 18:19 (44.), 20:19 (46.), 21:22 (52.), 23:25 (57.).

Zeitstrafen: 4 -3

Henning Becker (Trainer HTV Hemer): „In der ersten Halbzeit haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dass uns später irgendwann aufgrund unseres kleinen Kaders die Puste ausgehen würde, war anzunehmen. Allerdings hat mir das Wie nicht gepasst. Wie wir unseren gut herausgespielten Vorsprung dann innerhalb von wenigen Minuten leichtfertig verspielt haben, war viel zu einfach.“ cs

Text: IKZ, Christoph Schulte
Foto: IKZ, Dennis Echtermann