Frenzel bleibt beim HTV einziger Neuzugang

Bei Hemers Männern sind die Planungen für die nächste Saison abgeschlossen. Anders sieht es bei den Frauen aus

Alles wie gehabt: Beim HTV Hemer wird Trainer Bosko Bjelanovic auch in der nächsten Saison die Anweisungen an die Spieler geben, die er bestens kennt. Lothar Gudat

Oliver Bergmann


Hemer Mit der Präsentation von Rückkehrer Moritz Frenzel hat Handball-Verbandsligist HTV Hemer vor rund vier Wochen aufhorchen lassen. Jetzt ist klar: Der 28-Jährige wird einziger externer Zugang für die Spielzeit 2024/25 bleiben. Das hat der Vorsitzende des HTV, Gordon Brehl, am Dienstag auf Nachfrage bestätigt.

Und nicht nur das: „Alle Spieler werden bleiben. Damit sind wir gut aufgestellt, egal in welcher Liga.“ Brehl begründet das mit zwei gefühlten Verstärkungen, die zurückerwartet werden, nämlich Torwart Marko Jurakic und Kreisläufer Luca Jünger. Beide sind wegen verschiedener Knieverletzungen praktisch die komplette Saison außen vor. „Es wird aber auch zunehmend schwierig, Spieler zu holen, die uns wirklich voranbringen, weil sich unsere jungen Spieler hervorragend entwickeln. Trotzdem befinden wir uns laufend in Gesprächen.“ Einfacher ist es, die Mannschaft beisammen zu halten: „Der eine oder andere hat mal woanders trainiert, aber das Team weiß auch, was es am HTV hat.“

Alle Spieler der ersten und zweiten Mannschaft bleiben beim HTV

So selbstbewusst diese Aussage auch klingen mag – sie kann vollständig auf die zweite Mannschaft übertragen werden, die in der Bezirksliga Mitte um den Klassenerhalt kämpft. Trainer Volker Isenberg und Björn Rosier, der zusätzlich zu seiner Trainertätigkeit bei der weiblichen B-Jugend zur großen Riege von stellvertretenden Vorsitzenden gehört, haben von allen Spielern der aktuellen Mannschaft unabhängig von der Spielklasse die Zusage bekommen. Ein Schwung A-Jugendlicher stößt auch diesmal wieder zum Team. „Es ist wichtig, dass wir jedem Jugendlichen eine Plattform bieten können“, beschreibt Rosier, und erklärt: „Die erste Mannschaft ist vollständig leistungsbezogen, in der zweiten Mannschaft sollen die jungen und ambitionierten Spieler ihren Platz finden und in der dritten Mannschaft wird hobbymäßig gespielt.“ Rosier würde es gerne sehen, wenn künftig keine Rückholaktionen wie zuletzt in Fall von Moritz Frenzel mehr nötig sind. „Schöner wäre es doch, wenn wir unsere Talente direkt hierbehalten könnten. Aber dazu ist es wichtig, dass die Jungs die Liga halten.“

Die meisten offenen Fragen gibt es in Zusammenhang mit dem Oberligateam der Frauen. Immerhin ist hier die Frage der künftigen Liga schon so gut wie beantwortet. Nur wenn zwei westfälische Mannschaften aus der dritten Liga in die Oberliga absteigen würden, würde der drittletzte Platz nicht mehr zum Klassenerhalt reichen. Da aber die letzten drei Plätze in Liga drei von niedersächsischen Teams belegt sind, müsste es sich um Rückzieher handeln. Teammanagerin Tatjana Schroth kann also für ein weiteres Jahr in der Oberliga planen. „Wir stecken mittendrin“, sagt sie. Fest stehen die Abgänge von zwei Spielerinnen, die an dem kometenhaften Aufschwung, den das Team in den vergangenen Jahren genommen hat, großen Anteil gehabt haben: Louisa Silva Marques Pais wird den HTV verlassen, Sarah Remer ist schon weg. Sie hat sich Ligakonkurrent Königsborner SV angeschlossen, für den sie auch schon spielberechtigt sein soll. Tatjana Schroth hat bestätigt, dass der aktuelle Tabellenneunte, der am 9. März zum Punktspiel ins Grohe-Forum kommen wird, bereits den Spielerpass zugeschickt bekommen hat.

Auch ein neuer Trainer wird für das Damen-Team gesucht

Zuvor sollen es zum Zerwürfnis zwischen Torjägerin und Teammanagerin gekommen sein, die sogar eine Suspendierung der Spielerin zur Folge hatte. Ins Detail wollten beide Beteiligten nicht gehen. Sarah Remer, die sich nach der Saison sowieso den Königsbornern angeschlossen hätte, bedauert den Abgang in dieser Form nach sieben erfolgreichen HTV-Jahren. Sie bestätigt Differenzen, klammert ihre Mitspielerinnen und Trainer Henning Becker aber ausdrücklich aus.

Aber das ist nicht die einzige Baustelle bei den Frauen. Die Namen von Verstärkungen konnten noch nicht genannt werden, zudem läuft die Trainersuche auf Hochtouren. Ebenfalls vor vier Wochen wurde Florian Müller von seinen Aufgaben entbunden, sein Nachfolger Henning Becker hat lediglich bis Saisonende unterschrieben. Zwei Rückholaktionen haben bis jetzt nicht funktioniert: die von Una und Ivan Kavran aufgrund der großen Entfernung, und die von Pedro Alvares, der zum Saisonende bei Männer-Drittligist OHV Aurich ausscheidet. „Ich habe zwar mehr Zeit für die Trainersuche, aber einfacher wird die dadurch nicht“, sagt Tatjana Schroth.

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat