HTV Hemer feiert zweiten Heimsieg

169 Tage und neun Partien haben die Oberliga-Frauen auf einen Erfolg im Grohe-Forum warten müssen

Oliver Bergmann


Hemer Ihren ersten und für lange Zeit einzigen Heimsieg haben die Oberliga-Handballerinnen des HTV Hemer am 9. September gegen Netphen gefeiert. Ernsthafte Zweifel daran, dass dieser Negativlauf gegen Schlusslicht Schwerte-Westhofen zu Ende geht, kamen zu keinem Zeitpunkt auf. 

Handball, Frauen-Oberliga: HTV Hemer – HSG Schwerte-Westhofen 31:23 (15:10). 

Die Erleichterung stand den Hemeranerinnen nach der Schlusssirene ins Gesicht geschrieben, denn nicht nur der letzte Heimsieg lag lange zurück, sondern auch der letzte doppelte Punktgewinn generell: Am 2. Dezember gab es einen 30:28-Erfolg in Brockhausen. Seitdem gab es in sieben Spielen nur das Unentschieden gegen den ASC Dortmund. Am Samstag klappte es trotz vieler Fehler. Pässe kamen nicht an, oder es wurden Verstöße gegen die Schrittregel geahndet. „Wir hätten es sehr viel besser machen können. Aber unsere Abwehr stand“, sagte Rückraumspielerin Jeanette Körling.

Auf beiden Seiten glänzen die Torhüterinnen

Die Gäste, die mit dem jetzigen HTV-Trainer in die Saison gestartet waren, zeigten noch viele weitere Defizite. Häufig sprang ihnen der Ball an den Fuß. Beste Spielerin der Gäste war Torhüterin Julia Stang, die alleine in der ersten Halbzeit sechs Abschlüsse parierte. Beim HTV begann Marie Remmert im Tor, ab der 38. Minute machte sie Platz für Marie Remer. Unter anderem hielt Remmert einen Ball problemlos fest, Remer parierte etwa neun Minuten vor Schluss einen Siebenmeter.

Ein Spiel auf Augenhöhe war es nur in der ersten Viertelstunde, doch schon in dieser Phase hatten die Gastgeberinnen die besseren Aktionen. Als ausgehend vom 8:8-Zwischenstand (14.) eine 5:0-Serie gelang, war das bereits vorentscheidend. Auf weniger als vier Tore schrumpfte der Vorsprung im weiteren Verlauf auch nicht mehr zusammen. Trotz einiger technischer Unzulänglichkeiten waren die Hemeranerinnen das konzentriertere Team. Das zeigte sich bei Tempogegenstößen: Solche Situationen waren wesentlich häufiger von Erfolg gekrönt als bei den Gästen. Eine Phase, in der für einige Minuten nichts zusammenlief, erlaubten sie sich nicht. Darüber hinaus war der HTV schwer auszurechnen. Von den zwölf eingesetzten Feldspielerinnen trafen zehn mindestens einmal ins Tor.

Möglicherweise hätte die gezeigte Leistung gegen ein Spitzenteam der Liga nicht zum Erfolg gereicht, aber es wurde auch nicht ansatzweise zugelassen, dass die HSG ihre Stärken ausspielen konnte. Im Vorfeld der Partie wies Henning Becker noch auf den größeren Erfahrungsschatz seines ehemaligen Teams hin.

Statistik zum Spiel


Hemer: Remmert, Remer; Körling (3), Schaefer (5), Schroth (6/4), Becker (2), Pfeil (5), Hausherr, Stein (1), Grünebaum (1), Dorstmann (3), Hötger (2), Pokroppa (3), Kaminska 

Spielverlauf: 2:3 (3.), 5:3 (6.), 7:7 (13.), 13:8 (23.), 18:11 (33.), 18:14 (35.), 25:16 (47.), 27:20 (55.), 30:20 (58.) Zeitstrafen: 2 – 4 

„Wichtig waren die zwei Punkte, gerade hier zu Hause, wo wir punktetechnisch nicht so verwöhnt sind. Es war einfach an der Zeit, dass wir uns mal wieder belohnen. Dass es etwas dauert, bis wir ins Spiel finden, war mir auch klar. Schwerte hat es uns mit deren Deckung auch schwer gemacht. Das war eine ganz starke Mannschaftsleistung, wir waren bissig und gallig.“

Henning Becker (Trainer HTV Hemer)
Natascha Schroth war erfolgreichste Schützin des HTV Hemer, auch weil sie ihre beiden Siebenmeter sicher verwandelte.  Lothar Gudat

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothar Gudat