HTV-Frauen verpassen Überraschung

Am Ende verlassen Hemeranerinnen die Kräfte


Hemer Die Überraschung lag im Oberliga-Auswärtsspiel der Frauen des HTV Hemer bei Handball Bad Salzuflen in der Luft. Bis weit in die zweite Halbzeit führte das Team von Henning Becker, geriet dann aber aus vielerlei Gründen doch noch auf die Verliererstraße. 

Handball, Frauen-Oberliga: Handball Bad Salzuflen – HTV Hemer 30:25 (13:14). 

„Schade, dass unser guter und beherzter Auftritt nicht belohnt wurde“, sagte Becker. Wenig überraschend ging seinem Team auf den letzten Metern die Luft aus. „Hinter uns liegt eine ganz bescheidene Trainingswoche. Die Einheit am Freitag mussten wir absagen, weil wir nur zu dritt gewesen wären.“ Das war eindeutig nicht als Vorwurf formuliert. Zahlreiche Spielerinnen plagen sich weiterhin mit Erkältungen herum und waren deswegen kräftemäßig kaum konkurrenzfähig.

In der Anfangsphase gab es die fast schon üblichen, wechselnden Führungen, doch zwischen der zehnten und 46. Minute hatte, abgesehen von einigen wenigen Gleichständen, durchweg der HTV die Nase vorne – und das nicht zu knapp. Eine Vier-Tore-Führung stand in der 21. Minute auf der Anzeigetafel (13:9), in der 38. Minute waren es immerhin drei Treffer (19:16). Dass solche Vorsprünge nicht verteidigt werden konnten, führte Becker aber auch noch auf viele andere Umstände und Ereignisse zurück. „Die haben noch einige Spielerinnen aus der vergangenen Drittligasaison im Team. Dazu kommt, dass gegen uns erstmals ein neuer Trainer auf der Bank gesessen hat.“

Bad Salzuflen mit harter Gangart

Der HTV hatte zudem nicht nur Gegentore zu verkraften, sondern auch die harte Gangart der Gastgeberinnen. „Meine Mädels mussten ordentlich einstecken“, sagte Becker, und führte als negativen Höhepunkt eine Szene an, zu der es wenige Minuten vor der Pause kam: „Da wurde Nele Schaefer regelrecht aus der Luft gepflückt. Beim Aufprall hat sich sofort ihr Knie weggedreht. Noch am Sonntag hatte sie starke Schmerzen beim Strecken und Beugen. Jetzt brauchen wir so schnell wie möglich eine Diagnose.“ Eine Strafe gegen die Gastgeberinnen zog diese Aktion nicht nach sich. Auffällig war generell das starke Ungleichgewicht zwischen beiden Teams in dieser Statistik zum Nachteil der Hemeranerinnen.

Hemer: Remmert, Remer; Körling (1), Schaefer (4), Schroth (5/1), Becker (4), Dlugos, Pfeil (5), Rastoder, Hausherr (1), Grünebaum (2), Dorstmann (2), Hötger (1), Pokroppa; Zeitstrafen: 1 – 6 obe

Text: Oliver Bergmann