HTV sorgt früh für klare Verhältnisse

Spiel gegen die TG Voerde ist reich an spektakulären Aktionen. Gäste verhindern Demütigung

Dominik Bock, Schlussmann des HTV Hemer, hielt gegen Voerde nicht nur gewohnt gut, sondern überragend. Mit seiner Leistung war er ein entscheidender Faktor für den Sieg. Lothar Gudat

Oliver Bergmann


Hemer Diese Partie hat gehalten, was man sich von ihr versprechen durfte: Wie im Hinspiel zwischen den beiden Handball-Verbandsligisten TG Voerde und HTV Hemer fielen am Samstagabend im Grohe-Forum mehr als 70 Tore, erneut mit dem besseren Ende für den HTV, wobei er das auch starken 45 Minuten und Torwart Dominik Bock zu verdanken hatte. 

Handball-Verbandsliga: HTV Hemer – TG Voerde 41:30 (22:11). 

Beim ersten Aufeinandertreffen kurz nach Saisonstart in Ennepetal wurden gleich zwei Werte aufgestellt, die noch heute Saisonrekord bedeuten: Insgesamt fielen bislang unerreichte 77 Tore, 37 davon erzielte die TG. Es war das einzige Mal, dass diese Anzahl nicht mindestens zu einem Punktgewinn reichte. Der rückte für Voerde diesmal schnell in weite Ferne.

Der HTV führte 5:3 (6. Minute), als Voerdes Mikka Brüggemann innerhalb von 73 Sekunden zwei Siebenmeter verwarf. Beim ersten Versuch traf er mit einem Wurf beide Pfosten, den zweiten setzte er drüber. Nicht auszuschließen, dass das auch mit dem gehörigen Respekt vor Hemers Schlussmann Dominik Bock zu tun hatte. Er vereitelte bereits in der ersten Minute eine Doppelchance der TG. Das Kunststück, den ersten Abschluss zu parieren und auch noch den Rebound abzuwehren, gelang ihm allein in der ersten Halbzeit noch zweimal.

HTV baut Vorsprung noch vor der Pause auf zehn Tore aus

Obwohl auch Voerdes Torwart Lasse Stratmann einen guten Tag erwischte, baute der HTV seine Zwei-Tore-Führung ab der 16. Minute erheblich aus. Ausgehend vom 8:6 (13.), gelang eine 6:0-Serie, und noch deutlich vor der Pause (19:9, 26.) war der Vorsprung erstmals zweistellig. In der Spitze betrug er 15 Tore, erstmals erreicht wurde diese Distanz in der 36. Minute beim Stand von 28:13. Yannis Spiekermann stellte sie in Unterzahl her, nachdem Voerde mal wieder einen Siebenmeter nicht verwandelte (Pfosten).

Den Gästen drohte in dieser fair geführten und vom Schiedsrichterduo David Michalski/Sebastian Ott souverän geleiteten Partie ein Debakel, weil den Hemeranern phasenweise alles gelang. Ein Beispiel aus der 34. Minute: Bock leitete mit einem weiten Abwurf einen blitzsauberen Tempogegenstoß ein, der Elias Lübbering punktgenau erreichte, und Hemers 27er vollendete zum 26:12. Ballannahme und erfolgreicher Abschluss waren ein einziger Bewegungsablauf. Aktionen wie diese weckten aber den Ehrgeiz der Gäste, gleichzeitig ließ die Konzentration bei den Hausherren spürbar nach. Dominik Bock ärgerte sich, dass Voerde dadurch insgesamt 30 Mal zum Torerfolg kam. „Wir wollen eigentlich immer unter dieser Marke bleiben“, sagte er nach der Partie, von der die Zuschauer dennoch begeistert waren. Mati Sahlmann, mit elf Treffern Hemers bester Torschütze, überraschten die Gegentore nicht. „Immerhin hat Voerde den drittbesten Angriff der Liga.“

Die Statistik zum Spiel


Hemer: Bock, A. Wizy; Gran (3/2), Brückner (2), Brieden (2), Ostermann, Sahlmann (11), Ben Youssef (3), Schroth (1), Stracke (2), Lübbering (10), Spiekermann (5), D. Wizy (2) 

Spielverlauf: 2:2 (5.), 6:3 (9.), 9:6 (15.), 14:6 (19.), 19:9 (26.), 26:12 (34.), 29:14 (38.), 34:20 (48.), 35:25 (52.), 38:28 (56.). 

Zeitstrafen: 4 – 4 Zuschauer: 550 

„Am Anfang hatten wir noch Schwierigkeiten, dann haben wir aber deren Kreisläufer gut im Griff gehabt. Unser Fokus lag auf unserem Angriff, gleichzeitig waren wir aggressiv in der Abwehr. Dass es in den letzten 15 Minuten nicht mehr so rund lief, war klar. Die Jungs waren müde und ich habe jeden spielen lassen.“ 

Bosko Bjelanovic

Nächstes Spiel: Samstag, 9. März, 19.45 Uhr, SuS Oberaden – HTV Hemer

Text: IKZ, Oliver Bergmann
Foto: Lothat Gudat